Am 6. September veranstaltete die „Plattform Radikale Linke“ eine antifaschistische Vorabenddemonstration als Auftakt der Proteste gegen den Fackelzug der rechtsextremen „Identitären“. Die Demonstration traf sich im 15. Wiener Gemeindebezirk an der Wasserwelt. Etwa 200 Personen zogen von dort aus durch den Bezirk, wodurch ein Hostel passiert wurde, das einem Unterstützer und Aktivisten der „Identitären“ gehört. Hierbei handelt es sich um das „CH-Vienna City Rooms“ in der Löhrgasse. Der Besitzes des Hostels, was zum Zeitpunkt der antifaschistischen Demonstration im Gebäude zugegen und fotografierte die Demonstration. Auch die Kamera der Videoüberwachung des Hostels wurden vermutlich vor der Demonstration auf die Straße gerichtet, um die Demonstrationsteilnehmer abzufilmen.
Als die Antifaschist_innen durch die Löhrgasse vorbeizogen, waren an den Fenstern Zahlreiche „Identitäre“ an den Fenstern des Hostels beim beobachten der Demonstration zu sehen. Unter ihnen befand sich mindestens ein Polizeibeamter, der aus einem Fenster des Hostels fotografierte.
Der Aufenthalt eines Polizeibeamten in denselben Räumlichkeiten mit rechtsextremen „Identitären“ erscheint hier erwähnenswert, da antifaschistische Recherchen eine Woche zuvor offenlegten, wie eng der Besitzer des Hostels mit den „Identitären“ zusammenarbeitet. Hinzu kommt, dass wenige Tage vor der Demonstration durch eine Anfragebeantwortung des Innenministeriums bekannt wurde dass sich mindestens 13 Polizeibeamte im Umfeld der rechtsextremen Gruppierung bewegen. Diese Informationen hätten nahegelegt, dass die Polizei in Zukunft etwas mehr Distanz zu den „Identitären“ zeigt. Im Gegenteil scheint die Polizei hier keine bedenken gehabt zu haben Punktuell mit den „Identitären“ zusammenzuarbeiten um die antifaschistische Demonstration zu beobachten.