Am 06.01.2023 fand in Wien die erste rechtsextreme Demonstration des Jahres statt.
Etwa 800 Personen versammelten sich unter der Parole „Festung Österreich. Macht die Grenzen dicht!“ am Heldenplatz und zogen anschließend als Demonstration über die Ringstraße.
Der rassistische Aufmarsch wurde maßgeblich von der Organisation „Direktdemokratisch“ rund um den Antisemiten Martin Rutter organisiert. Wie bereits während vergangenen Kundgebungen schien sich Rutter mit dem Neofaschisten Martin Sellner eng zu koordinieren. Auf Transparenten und Plakaten wurde eine krude Mischung antisemitischer, rassistischer und antifeministischer Botschaften zur Schau gestellt. Auffallend war, dass die Kundgebung keine einheitliche Botschaft vermittelte, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Themen anzusprechen versuchte.
Auch die Redebeiträge griffen unterschiedlichste Themen auf. Die Redner waren Wolfram Schrems, Martin Sellner und Martin Rutter. Erstmals wurde in Redebeiträgen das Thema Abtreibung thematisiert. Es wurde mit antisemitischen Verschwörungsmythen in Verbindung gebracht. An der Veranstaltung nahmen mehrere rechtsextreme „Identitäre“ unter ihrem Tarnnamen „Heimatkurier“ teil. Sie führten auch ein „Remigration jetzt“-Transparent mit und verteilten rassistische Flyer an andere Teilnehmer*innen. Weiters nahmen Personen aus dem Umfeld der neonazistischen Gruppen „Noricum“ sowie „alpendonau.info“ teil. Auch christliche Fundamentalist*innen sowie Reichsbürger*innen beteiligten sich an der Kundgebung.