Für Mittwoch, den 22. Jänner 2020, hatte der Dachverband der Wiener deutschnationalen Korporationen (WKR) wie jede Woche eine Standkundgebung auf der Rampe der Universität Wien angemeldet. Diese sollte um 12:00 Uhr stattfinden. Eine antifaschistische Gegenkundgebung, organisiert unter anderem von der Jüdischen Österreichischen HochschülerInnenschaft, der Plattform Radikale Linke sowie der österreichischen HochschülerInnenschaft, wurde tags zuvor polizeilich untersagt. Aus diesem Grund riefen Antifaschist_innen dazu auf, die Rampe zu besetzen, um so den Protest doch noch durchführen zu können.
Bereits einige Zeit vor den anberaumten Kundgebungszeiten stellte sich ein größeres Polizeiaufgebot vor der Universität auf und bildete Reihen an allen Zugängen zur Rampe. Etwa eine Viertelstunde vor Beginn des „Couleurbummels“, wie die Verbindungen ihren Aufmarsch selbst nennen, fanden sich trotz der großen Polizeipräsenz etwa 30-40 Antifaschist_innen in bunter Kleidung auf dem Plateau der Rampe ein und starteten eine Sitzblockade. Alsbald schlossen sich etwa 120 weitere Personen am Fuße der Rampe den Protesten an.
Als schließlich die Korporierten eintrafen, wurden sie von den Aktivist_innen mit Sprechchören empfangen. Die Polizei stellte sich oben auf der Unirampe zwischen den beiden Kundgebungen auf, wobei von keiner Seite Versuche unternommen wurden, die Polizeiketten zu überwinden. Zwischenzeitlich wurden bemalte Tampons von der Blockade in Richtung der Burschenschafter geworfen.
Nach etwa einer Viertelstunde traten die Burschenschafter schließlich den Rückzug auf ein Verbindungshaus an, begleitet von einem größeren Polizeiaufgebot. Die antifaschistische Kundgebung löste sich kurz danach auf.