Schwechat: Blockade gegen Abschiebungen (30.03.2021)

Am 30.03. fand in Schwechat eine Aktion gegen eine Sammelabschiebung nach Afghanistan statt. Etwa 100 Aktivist:innen blockierten zeitweise die Zufahrtswege zum Flughafen. Gegen 8 Uhr blockierten mehrere Personen die Hainburger Straße mit einer Holzkonstruktion und mehreren Lock-Ons. Um die Räumung zu erschweren wurden drei Lock-Ons mit einer Badewanne, einem Einkaufswagen sowie einem Fass die mit Beton gefüllt waren beschwert. Zwei Aktivist:innen seilten sich von einer Brücke über der A4 ab und erzwangen so eine Sperrung der Autobahn in beide Fahrtrichtungen.

Die eingetroffene Polizei rief bald die Feuerwehr sowie die Spezialeinheit Cobra zur Unterstützung hinzu und begann die Räumung der Blockaden. Mit Hilfe eines Feuerwehrfahrzeugs wurden die Personen von der Brücke auf den Boden gebracht. Ein Teil der Demonstrant:innen wurde eingekesselt. Trotz Auflösungsdurchsage ließ die Polizei die Aktivist:innen nicht gehen, sondern nahm sie teilweise fest. Vor der Festnahme wurden Aktivist:innen teils mit Schmerzgriffen am Boden fixiert und schlussendlich mit einem Gefangenen-Bus abtransportiert.

Mehrere dutzend Aktivist:innen wurden mehrere Stunden im Polizeikommissariat Schwechat festgehalten. Einige wenige wurden zum Polizeianhaltezentrum (PAZ) des Flughafens Wien-Schwechat gebracht. Insgesamt gab es 76 Festnahmen.

Die Anmeldung einer Solidaritätskundgebung vor dem PAZ am Flughafen wurde verweigert. Die Polizei versuchte darüber hinaus zu verhindern, dass Aktivist:innen zum PAZ gehen konnten. Aktivist:innen zufolge, ließen mutmaßlich Polizeibeamt:innen Luft aus den Reifen ihrer Fahrräder, um deren Fortbewegung zu behindern. Bis in die späten Abendstunden flog ein Polizeihubschrauber im Bereich des Flughafens. Erst gegen 22 Uhr wurden die letzten Personen aus dem PAZ entlassen.

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