Sopron: Antifaschistische Demonstration und neonazistische Störversuche (07.10.2023)

Am 07.10.2023 fanden in Sopron zwei antifaschistische Demonstrationen statt, die sich gegen den „Gerd-Honsik-Kongress“ richteten. Der Kongress wurde von Neonazis aus dem Umfeld der Gruppe „alpen-donau-info“ organisiert und sollte laut Ankündigung in der ungarischen Stadt Sopron stattfinden. 

Anders als angekündigt, fand der Kongress nicht in Sopron, sondern in Wien im Gasthaus „Centimeter“ am Währinger Gürtel statt.

Die erste antifaschistische Kundgebung vom Bahnhof Sopron zum Holocaustdenkmal wurde von der ungarischen Partei „Magyarországi Munkáspárt 2006 “ gemeinsam mit der „Kommunistischen Partei Österreich“ sowie der Wiener Partei „LINKS“ organisiert. Die zweite Demonstration vom Holocaust-Denkmal zum Haus des verstorbenen Neonazis Gerd Honsik wurde von der liberalen Ungarischen Oppositionspartei „Momentum“ organisiert.

Bereits während sich die antifaschistische Demonstration am Bahnhofsvorplatz sammelte, trafen in unmittelbarer Nähe auch erste Rechtsextreme und Neonazis ein, die die Kundgebung beobachteten. Bereits hier waren einzelne Mitglieder der Neonazigruppe „Legió Hungaria“ zugegen. Ein Neonazi trug am Unterarm ein Tattoo eines erhängten KZ-Häftlings.

Als die antifaschistische Kundgebung bereits gestartet war, trafen sich die Neonazis in einem Café. Vom Café aus gelangten die Neonazis unter Polizeibegleitung mehrmals in die Nähe der antifaschistischen Demonstration und störten diese. Unter den ca. 30 Neonazis befanden sich Personen der „Legió Hungária“, des Soproner Ableger, der „Betyársereg“, sowie organisierte Fans des Fußballclubs „SC Sopron“. Nachdem die Demonstration beim Holocaust-Denkmal angekommen war, zerstreuten sich die Neonazis und versammelten sich erneut beim Café. Einzelne Neonazis pöbelten die antifaschistische Demonstration auch noch am weg zum Bahnhof aus Autos an.