Am 25. Juni fand in der polnischen Hauptstadt die Warsaw Pride 2022 statt, die gemeinsam mit der Kyiv Pride abgehalten wurde. Aufgrund des Krieges in der Ukraine haben sich die Organisator*innen der Kyiv Pride zu einer gemeinsamen Parade in Polen entschlossen.
Zehntausende nahmen an der Veranstaltung teil. Die Parade, die beim Kulturpalast startete und nach einer großen Runde durch die Stadt wieder unweit desselben ihren Abschluss fand, wurde von Drag Queens angeführt und verlief ohne Störungen. Zahlreiche Wägen fuhren mit der Parade, deren Ausdruck äußerst divers war. Von Delegationen diverser europäischer Städte, über unterschiedliche linke und linksradikale Gruppen bis hin zu Unternehmen, die ihre queerfreundliche Unternehmenspolitik betonten.
„Hate war – not love“
Neben dem Kampf um Gleichberechtigung für die LGBTIQ-Community war die Solidarisierung mit der Ukraine gegen die russische Invasion daher ein entscheidendes Thema der Demonstration. So wurde auf Plakaten etwa ein Ende des Krieges gefordert oder die Freilassung der Verteidiger*innen des Azowstal (von Russland nach wochenlanger verlustreicher Belagerung erobertes Stahlwerk in der Ukraine) gefordert. Im Hinblick auf den Krieg betonten die Organisator*innen, dass die gemeinsame Parade keine Feier sei – Feiern wolle man erst nach dem Sieg über Russland.
Gegenprotest
Am Rande der Demonstration sammelte sich ein kleiner Gegenprotest, an dem etwa 15-20 Personen teilnahmen. Diese kleine Standkundgebung wurde von „Straż Marszu Niepodległości“ (Wächter des Unabhängigkeitsmarsches) organisiert. Auf deren Kundgebung wurde Homosexualität mit Pädophilie, Sodomie, aber auch mit Pornographie sowie BDSM assoziiert.
Der Demonstrationszug der Warsaw Pride wurde von einem Großaufgebot der Polizei begleitet, die Gegendemonstrant*innen von der Veranstaltung fern hielten.