Wien: Gedenken an NS-Piloten Walter Nowotny (07.11.2021)

Am 07.11.2021 fand am Wiener Zentralfriedhof ein „Heldengedenken“ an den Fliegerpiloten der NS-Luftwaffe Walter Nowotny statt. Eine Gruppe von etwa 20-25 Personen, darunter FPÖ-Politiker sowie vorbestrafte Rechtsextreme, nahmen an der Veranstaltung teil.

Die Gedenkrede hielt, wie bereits in vergangenen Jahren, der FPÖ-Gemeinderat Johann Herzog. Im Vergleich zu vergangenen Jahren fiel die Veranstaltung deutlich kleiner aus, dies wurde seitens der Veranstalter mit der Corona-Pandemie begründet. Darüber hinaus waren etwa auch der „Kameradschaftsbund Mistelbach“ sowie die „Kameradschaft Prinz-Eugen“ mit Fahnen und teils in Uniformen zugegen.

Vor dem Grabstein wurden während der Veranstaltung insgesamt drei Kränze mit folgenden Aufschriften niedergelegt:

„In treuem Gedenken. Verein zur Pflege M.j. Nowotny“

„Wir gedenken. Der Wiener Aeroclub“

„ÖKB Mistelbach. Dem treuen Kameraden der Luftwaffe“

Auf einer Grabkerze war folgende Schrift zu lesen:

„Kameradschaft Prinz Eugen Perchtoldsdorf. Gründer: Hofrat Dr. Otto Rosskopf.“

Auffällig war weiters ein Kranz mit einer Schwarz-Weiß-Roten Schleife beschriftet mit „Ruhe in Frieden. Nationaler Widerstand“. Diese war bereits an Allerheiligen von einer Gruppe Rechtsextremer und Neonazis am Grabmal abgelegt worden.

Das Grabmal, das sich in einer Ehrengräber-Reihe des Friedhofs befindet, ist aufgrund einer vorangegangenen Beschädigung mit Farbe aktuell verhüllt. Mit Sprühlack wurde ein Hakenkreuz sowie folgender Text auf den Grabstein geschrieben: „Die Wahrheit ist euch zumutbar. Ruhe in Frieden Naziheld“.

Bereits am 01.11.2021 fand am Zentralfriedhof ein Gedenkspaziergang von Rechtsextremen und Neonazis aus dem Umfeld Gottfried Küssels statt. Der Neonazi Franz Radl schrieb auf Facebook nach dem Spaziergang, daran hätten „Abordnungen der relevanten Gruppen des Nationalen Widerstands“ teilgenommen. Die getrennte Gedenkveranstaltung dieser Rechtsextremen und Neonazis ist durch einen Konflikt mit dem „Verein zur Pflege des Grabes von Walter Nowotny“ geschuldet.

An diesem Gedenkspaziergang nahmen neben Gottfried Küssel und Franz Radl auch weitere Personen aus dem Umfeld der verbotenen Website „Alpen-Donau-Info“ teil.

Diese Personen legten am Grab des NS-Piloten Walter Nowotny einen Kranz mit einer Schwarz-Weiß-Roten Schleife beschriftet mit „Ruhe in Frieden. Nationaler Widerstand“ nieder.