Wien: Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung (April – Mai 2020)

Eine kleine Gruppe an Personen hat in den vergangenen Wochen mehrmals kleine Demonstrationen abgehalten. Diese Gruppe sammelte sich unseren Erkenntnissen nach vor allem rund um die Facebook-Gruppe „#WIR_GEMEINSAM gegen Coronamaßnahmen“. Ein paar wenige dieser Personen haben auch eine eigene Initiative mit dem Namen „Wir gemeinsam“ gegründet. Bisher haben an den Demonstrationen nie mehr als etwa 30 Personen teilgenommen, obwohl die Facebook-Gruppe mehrere hundert Mitglieder hat. Insofern schätzen wir das Mobilisierungspotential allgemein sehr schwach ein.

Da bei diesen Versammlungen meistens wenige und oft dieselben Personen anwesend sind, haben wir uns entschieden, nur einen Beitrag mit mehreren Bildgalerien zu veröffentlich.

Am 25.04.2020 trafen etwa 30 Personen zusammen um gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung zu demonstrieren. Sie trafen sich am Josefsplatz, gingen bis zur Schwedenbrücke und später noch dem Donaukanal entlang. 

Die meisten der Demonstrant*innen waren schon am 24.04.2020 am Zilkplatz zugegen. Zwar war auf der gesamten Route der Demonstration Polizei, dennoch saßen die meisten Beamt*innen in den Einsatzwägen und beschränkten sich auf die Beobachtung.

Der Großteil der Teilnehmer*innen waren erneut Impfgegner*innen und Verschwörungstheoretiker*innen. 

Auf den mitgebrachten Schildern war unter anderem zu lesen: „Was kommt nach Zwangsimpfung?“, „#Kein Impfzwang!“ und „Ist Corona oder sind die Maßnahmen grausam?“. In Gesprächen äußerten sich Teilnehmer*innen der Demonstration gegen Impfungen und erklärten, die Regierung wolle den Menschen Chips implantieren um sie zu kontrollieren.

Aus demselben Personenkreis die sich am 25.04. getroffen hatten, kamen am 28.04. etwa zehn Personen zum Josefsplatz, wo sich der Eingang zum Nationalrat befindet. Sie demonstrierten erneut gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Nach wenigen Minuten traf die Polizei ein und verwies die Demonstrierenden vom Platz, da es eine gesetzliche Sperr-Zone von 300 Metern um den tagenden Nationalrat gibt. Daraufhin zogen die Hand voll Demonstrant*innen ohne Polizeibegleitung über den Stephansplatz zum Donaukanal. Dieser kleine Protest war erneut von Verschwörungstheorien geprägt. Auf Atemschutzmasken, T-Shirts und Plakaten war zu lesen: „NOVAX“, „Maul-Korb“, „Bundesregierung dankt ab!“. Zu sehen waren auch Plakate mit dem Vergleich der Maskenpflicht mit Sklaverei.

Auch am 2. Mai demonstrierte erneut dieselbe Gruppe von etwa 30 Personen gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung. Mobilisiert wurde erneut vor allem in der Facebook-Gruppe „#WIR_GEMEINSAM gegen Coronamaßnahmen“. Die Demonstration zog vom Josefsplatz zum Donaukanal neben der Schwedenbrücke. Über ein Megaphon sowie einer mobilen Box wurden Redebeiträge gehalten. In diesen wurde zu einem Boykott der Maskenpflicht aufgerufen, und sich gegen „Zwangsimpfungen“ geäußert. Mehrmals wurde darauf hingewiesen, dass auch Menschen die keine Maske tragen Rechte haben und es nicht in Ordnung sei, sie zu diskriminieren. Auch Parolen wie „Keinen Mundschutz!“ oder „Keine Impfung!“ wurden skandiert.