
Am 01.05.2020 fand in Wien eine Fahrrad-Demonstration statt, an der sich etwa 500 Personen beteiligten. Die meisten Teilnehmer_innen dieser Demonstration nahmen zuvor an der Mayday-Demonstration teil. Die Fahrrad-Demonstration startete am Rathausplatz und zog einmal um das Stadtzentrum auf der Ringsstraße. Da die Straßen auf der Höhe vom Rathausplatz von einem großen Polizeiaufgebot gesperrt waren, blieb die Demonstration stehen und änderte die Fahrrichtung um 180 Grad. Obwohl von Seiten der Polizei die Demonstration nie offiziell aufgelöst wurde, versuchte sie die Demonstration zu kesseln. Ein Großteil der Demonstrant_innen zog daraufhin über den Maria-Theresien-Platz auf die Mariahilferstraße. Hier zwang die Polizei die Demonstration zu ständigen Richtungswechseln in dem sie Straßen sperrte und versuchte Demonstrant_innen festzusetzen und deren Personalien aufzunehmen, um gegen Sie Anzeige zu erstatten. Wir konnten vor allem Anzeigen wegen Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung wahrnehmen.
Oft fuhren Polizist_innen auf Motorrädern mit hoher Geschwindigkeit auf die Demonstration zu und riskierten somit Demonstrant_innen anzufahren. Mindestens einmal fuhr ein Polizist einen Radfahrer an, wie Vanessa Gaigg im Standard berichtete. Auch mit Polizei-Kleinbussen wurde mit hoher Geschwindigkeit sehr nah an Demonstrant_innen vorbei gefahren.
































































Aufgrund der ständigen Richtungswechsel zerstreuten sich die Demonstrant_innen rasch und fuhren schlussendlich in kleineren Gruppen in Richtung Prater. Hier ereigneten sich Szenen die in den Tagen nach dem 1. Mai für eine öffentliche Debatte um Polizeigewalt sorgten, da laut zahlreichen Zeug_innen ein Fahrradfahrer aus einem fahrenden Polizeiauto getreten und so zum anhalten gezwungen wurde. Ein vom Journalisten Michael Bonvalot veröffentlichtes Video zeigt auch wie ein Polizeibeamter denselben Demonstranten am Boden sitzend getreten und angeschrien hat.
























Mit etwa 75 Beamt_innen und mehreren Kleinbussen errichtete die Polizei eine große Sperrzone rund um die festgenommenen Personen. Während den Festnahmen versuchten mehrere Polizist_innen sowohl Demonstrant_innen, Passant_innen als auch Journalist_innen aktiv am Filmen und Fotografieren der Szenerie zu behindern.